Nach langer
Zeit etwas Neues im Blog bzw. überhaupt mal wieder etwas. Heute möchte ich eine
einfache Methode vorstellen, Schauvitrinen übersichtlich und optisch
ansprechend(er) zu gestalten. Nun, das mag den Hardcore-Micromounter nun nicht
gerade primär interessieren, aber ich denke, Mikromineral-Sammler sammeln – und
sei es nur nebenbei – auch die etwas handlicheren Stufen; jedenfalls kenne ich
keinen, der große Kristalle einfach liegen lässt. Manch eine davon findet ihren
Weg auch in die Vitrine.
In einigen öffentlichen Sammlungen ist man dazu übergegangen, das klassische Etikett oder Schild an der Stufe durch eine fortlaufende Nummerierung zu ersetzen. Die Nummerierung findet man auf einer separaten Tafel (meist außerhalb der Vitrine) wieder, die die üblichen Angaben – Mineralname, Paragnese, Fundort – zugeordnet auflistet. Die Nummern sind meist auf kleinen Holzwürfelchen oder auf geometrischen Körpern aus transparentem Kunststoff bzw. Glas eingraviert, die sehr dezent bleiben. Vorteil: Die Vitrine wird nicht durch große Etiketten zugekleistert, man kann sich voll auf die Schönheiten und Eigenarten der ausgestellten Stufen konzentrieren. Möchte man weitere Informationen, so liest man die Tafel. Gesehen habe ich solche Beschriftung u.a. im Harzmuseum in Wernigerode und in der Hamburger Unisammlung.
Es galt, das
System auch für die häusliche Privatausstellung anzuwenden. Ein System, bei dem
die Etiketten groß sind und den Blick auf die Stufe versperren oder unter der
Stufe liegen (und jedesmal in die Hand genommen werden müssen), widerspricht
meinem ästhetischen Ansprüchen an eine gelungene Schauvitrine.
Die reine Kopie der Nummernklötzchen aus dem Museum scheiterte schnell an den Kosten. 5- oder 6-seitig polierte PMMA-Würfel mit 8 mm Kantenlänge wurden mir für ca. 1,85 Euro/Stück (netto) angeboten. Lässt man die fortlaufende Nummerierung eingravieren, dann nähert man sich, der 3-Euro-Grenze. Bei einer Vitrine mit 150-200 Stufen summiert sich das auf weit über 500 Euro. Eine Geldmenge, die man sicherlich lieber in erstklassige Stufen anlegt als in „Plastikwürfel“.
Die reine Kopie der Nummernklötzchen aus dem Museum scheiterte schnell an den Kosten. 5- oder 6-seitig polierte PMMA-Würfel mit 8 mm Kantenlänge wurden mir für ca. 1,85 Euro/Stück (netto) angeboten. Lässt man die fortlaufende Nummerierung eingravieren, dann nähert man sich, der 3-Euro-Grenze. Bei einer Vitrine mit 150-200 Stufen summiert sich das auf weit über 500 Euro. Eine Geldmenge, die man sicherlich lieber in erstklassige Stufen anlegt als in „Plastikwürfel“.
Abhilfe
Erster
Schritt: Statt Klötzchen vom Kunststoffbauer werden Fertigteile verwendet.
Zweiter Schritt: Statt Gravur werden Aufkleber mit Nummern eingesetzt.
Die Suche
nach den günstigen Kunststoff-Fertigteilen erwies sich lange als erfolglos. Erst ein schmerzhafter
Zufall führte dann zur Lösung: Um zu meiner Mineraliensammlung im Dachboden zu
gelangen, muss ich am Spiel“zimmer“ meiner Kinder vorbei. Das dortige
Spielzeug-Schlachtfeld erstreckt sich oft auf den Flur davor. Eines Tages
bohrte sich eines der verstreuten Spielzeugteile unsanft in meine Fußsohle –
das gesuchte perfekte Klötzchen für meine Vitrine! LEGO®!! Ganz konkret:
Dachstein 1x1x2/3 (LEGO®-Nr. 50746)
Abb.1 und 2:
Nicht nur Spielzeug zu verwenden: LEGO® -Dachsteine |
Diesen Stein
gibt es in etlichen Farben (durchgefärbt und auch transparent), da ist für
jeden Geschmack etwas dabei. Er lässt
sich sowohl hinlegen als auch aufstellen (vgl. Abb.3). Für in den Vitrinen oben
stehende Stufen bietet sich die aufgestellte Variante an. Sind die Stufen
unterhalb der Augenhöhe postiert, so zeigt ein hingelegter Stein das größere Beschriftungsfeld. Diese beträgt immer ca.
7,5 x 8,5 mm, egal wie man es dreht.
Abb. 3:
Aufstellvarianten |
Was fehlt, war die
Nummerierung. Neben der Möglichkeit, sich seine Aufkleber für die Klötzchen am
heimischen Drucker zu erstellen (und hinterher akkurat zuschneiden zu müssen,
damit die Ziffern auf allen Klötzchen auf gleicher Höhe stehen), suchte ich im
Angebot zu vorgefertigten Ziffern. Die schönen Transfer-Rubbelbuchstaben von
früher sind entweder nicht mehr am Markt erhältlich oder die Font-Größe passte
nicht zum Legostein. Meine Wahl fiel letztendlich auf Zahlenetiketten der Fa.
Avery-Zweckform, schwarz auf weißer Folie, vorgestanzt. Konkret: Z-Design 3721.
Abb. 4:
Detailansicht der Folienaufkleber |
Die laufende Nummerierung
endet bei 99. Auf den LEGO®
-Stein passen ohnehin nur zwei Ziffern. Enthält die
Vitrine mehr als 100 Stufen, muss man tricksen und vielleicht die
Klötzchen-Farbe variieren. Dafür gibt es aber zwei Aufkleberblätter.
Die fertigen
Aufkleber haben die Größe 7,0 x 9,5 mm und passen somit fast exakt auf das
Beschriftungsfeld des LEGO®-Steins. Nur die Überlänge von 1 mm muss hinterher
angepasst werden.
Die Kostenseite
Die
LEGO®
-Steine gibt es in ausreichender Menge online zu guten Preisen. Der Preis
pro Stück variiert je nach Anbieter, Farbe und Volumen zwischen 4 bis 10 Cent.
Mehr sollten Sie nicht bezahlen. Meine transparenten habe ich für 4,5
Cent/Stück (inkl. Versand) bekommen. Zwei Blatt der Aufkleber kosten ca. 2,50
Euro (inkl. Versand).
Legt man die
Kosten für ein Nummernklötzchen um, so ergibt sich eine Spanne von 5 bis 11
Cent – ein Bruchteil der Kosten für die „edle“ Variante (s.ob.).
So geht’s:
Abb. 5:
LEGO®
-Steine,
Aufkleber, Pinzette und Skalpell bereitlegen.
|
Abb.8:
Noch den Überstand mit dem Skalpell abschneiden … |
Die
Dachsteine lassen sich noch erweitern. So böte es sich z.B. an, diesen auf einer
andersfarbigen 1x1-Fliese zu montieren. Da sind der Phantasie keine Grenzen
gesetzt.
Ich hoffe, die Methode gefällt. Sofern meine Vitrine fertig bestückt ist, zeige ich hier das Ergebnis als Foto.
Ich hoffe, die Methode gefällt. Sofern meine Vitrine fertig bestückt ist, zeige ich hier das Ergebnis als Foto.