Sonntag, 16. Januar 2011

Von den Vorteilen Mikrominerale und Micromounts zu sammeln (4)


== Fortsetzung von Teil 3  ==


Nun möchte ich einige praktische Gründe ins Feld führen.


9. Platzsparende Unterbringung

Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil, Mikromineralien bzw. Micromounts zu sammeln, ist der geringe Platzbedarf für die Unterbringung der kleinen Sammelobjekte. In einem gewöhnlichen Herrenhalbschuh-Karton finden über 400 Micromounts ihr Zuhause. Handelsübliche, ordnerhohe Büroboxen für Formulare im A4-Format bieten für fast 1000 Plastikdöschen ausreichend Platz. Die Aufbewahrungsschränke können klein, einfach ausgestattet und somit kostengünstiger sein. Das Problem der räumlichen Unterbringung ist daher vernachlässigbar.
Manche Mitbewohner stört der stete, oft aufdringliche Anblick unzähliger Großstufen und „Türstoppern“ in der eigenen Wohnung. Kleine Schachteln mit einer Vielzahl von Kleinststufen und Micromounts kann man zur Not unauffällig unter dem Bett verstauen. Der Familienfrieden ist gerettet.
Ihre Ausrüstung passt auf einen normalen Schreibtisch. Wenn Sie im Platz eingeschränkt sind, ermöglicht Ihnen das „Micromounting“, sich an der Schönheit der Minerale und am Sammelspaß auch ohne Werkstätte oder einen Hobbyraum zu erfreuen. Das Sammeln von Micromounts ist daher (nicht nur) für Mieter oder Besitzer kleiner Appartementwohnungen ideal.


De li monetieri, e de le monete. (*)


10. Geringe Beschaffungskosten

Fast alle Micromounter sind bestrebt, Minerale zu tauschen, um ihre Sammlung zu erweitern. Der Tausch von Micromounts sollte eine Kerneigenschaft dieser Sammelform sein. Das Tauschen von Mikromineralien und Micromounts ist – auch über großen Entfernungen hinweg – einfach zu bewerkstelligen. In Mitteleuropa ist die Tauschbereitschaft leider nur unzureichend entwickelt. Nur langsam weicht der direkte Verkauf dem Tausch unter Sammlern.
Die relativ unkompliziert durchzuführenden Tausch“geschäfte“ führen nicht nur zur Erweiterung der eigenen Sammlung, sondern dienen - ebenso wichtig – auch als wertvolle Kontaktmöglichkeiten mit gleichgesinnten Amateur-Mineralogen. Diese Möglichkeit sollte man als ernsthafter Sammler unbedingt nutzen.
Der Versand von Tauschmaterial ist erschwinglich. Der Versand von 25 Micromounts nach Übersee kostet als Post-Maxibrief (500 g) derzeit 6,-- Euro. Innerhalb Europas bringen Sie für diesen Preis die doppelte Menge auf den Weg. Möchten Sie 15 kg Normalstufen (ca. 20 bis 25 Stück) Ihrem australischen Tauschpartner senden, sind Sie momentan mit 85,-- Euro dabei.   


De gli orefici (*)

Als Sie zuletzt zu Ihrer durchschnittlichen Haus-und-Wiesen-Mineralbörse gingen, sind Ihnen da unzähligen Tische mit schönen Schaustufen zur kostenlosen Mitnahme aufgefallen? Nein? Die gibt es dort auch nicht! In den U.S.A., dem Heimatland des „Micromounting“ gehört es zur gängigen Praxis, auf den unzähligen Micromounter-Treffen und -Konferenzen („symposia“) sog. „Giveaway tables“ bereitzustellen. Auf diesen laden Sammler ihr überschüssiges, interessantes Material zur freien Mitnahme durch andere ab; kostenloses, interessantes Material – Geschenkt!
Micromounter sind ein sehr freigiebiger Haufen! Überschüssiges Material wird gerne weggeben - wenigstens in Nordamerika. In unseren Breiten hat die Zahl der reinen Tauschbörsen in den letzten Jahren merklich zugenommen. Ich kann nur hoffen, dass sich die Sitte des Verschenkens auch hier langsam ausbreitet. So manches feine Stüfchen hat seinen Ursprung vom „Giveaway table“.

Auch wenn ich kein Freund des Kaufens von Mineralstufen bin (vgl. Pkt.12 im Teil 5), soll nicht unerwähnt bleiben, dass präparierte Mikromineral-Stufen und Micromounts beim Händler viel billiger angeboten werden als größere Mineralstufen. Die normale Preisspanne bewegt sich zwischen 0,50 und 4,00 Euro für jedes Micromount. Ungewöhnlich schöne oder relativ seltene Exemplare gehen allerdings auch schon für 10 bis 20 Euro über die Ladentheke. Der Preis einer guten Schaustufe reicht manchmal aus, eine komplette Micromount-Sammlung zu kaufen.

Die Kosten für ein gutes (!) Binokular und eine ordentliche Lichtquelle mögen anfangs happig erscheinen, aber nach der notwendigen Anschaffung ist man gut gerüstet und hat nur noch geringe Folgekosten zu erwarten.


== Wird mit Teil 5 hier fortgesetzt ==



(*) Alle obigen Holzschnitte sind entnommen aus: OLAUS MAGNUS, Historia delle genti et della natura delle cose Settentrionali …(Venezia 1565)

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